Steak Master – 4 Jahre danach: wie brät man ein Steak richtig und wie lange braucht ein Steak für medium oder well done? Tipps. Garzeiten und mehr.
Steak ist immer eine Herausforderung für Gastgeber und Koch oder Grillmeister. Soll es medium oder well done sein, oder doch eher Englisch rare? Und wie erreicht man nun zuverlässig diesen gewünschten Gargrad? Mein hierfür zugrundeliegender Tipp zur App Steak Master ist ursprünglich in der Chip-Ausgabe 3/2012 unter dem Titel „Tablet(t)-PC als Küchenmaschine“ erschienen. Derzeit findet man den Inhalt noch online unter http://www.tipps-tricks-kniffe.de/steak-master/ in den zahlreichen Reviews zu dieser App für iPhone und Tablet-PC.
Wie sieht es nun 4 Jahre danach aus? Ja, für meine Tipps für die Chip habe ich wahrlich zahlreiche Apps getestet und viele davon sogar für gut befunden. Dennoch nutze ich die meisten davon heute selten oder nicht. Eine rühmliche Ausnahme ist der Steak Master. Obwohl ich ein Steak auch ohne Hilfe braten könnte und das am liebsten auf dem Holzkohlegrill intuitiv mache, möchte ich den Steak Master in der Küche nicht mehr missen – sei es nun rein der Spaß mit dieser coolen App oder auch die entspannte Sicherheit, dass das Steak wirklich gelingen wird.
Vorab ein Hinweis zu Garzeiten: Die alleinig richtige Antwort gibt es hierfür nicht. Die richtige Garzeit für ein perfektes Steak hängt von vielen Faktoren ab: der eigenen Vorliebe, der Garmethode, der Dicke des Steaks, aber auch von Herd, Pfanne und Fleischqualität. Gerade deshalb ist diese App so hilfreich.
Vom Tablet-PC zum Tablett-PC
Bekannterweise gibt es für alles eine App – für fast alles. Als sehr nützlich erweist sich da die App Steak Master. Sie ist zwar nicht kostenlos, aber die 1,99 Euro haben sich schnell rentiert, wenn man mit dieser Hilfe zum perfekt gebratenen Steak gelangt und nicht ein wertvolles Stück Fleisch zäh und trocken brät. Wer sich ziemlich genau an die Anweisungen aller Schritte hält, erreicht sogar als Anfänger damit recht problemlos sein Wunschsteak. Aber auch für Bratprofis macht die App Spaß und sorgt für zuverlässige Ergebnisse.
Zuerst besorgt man sich die App per iTunes oder im AppStore. Für die nötigen Suchtreffer genügt der Begriff Steak Master. Man tippt bei den iPhone Apps darauf und danach auf den Preis, sowie auf App kaufen. Für den Erwerb ist eine Autorisierung mit der Apple-ID erforderlich. Über iTunes findet man den Steak Master zum Beispiel auch unter https://itunes.apple.com/de/app/steak-master/id397362005?mt=8. Die App funktioniert prinzipiell gleichermaßen auf dem iPad, wobei jedoch ein paar kleine Unterschiede zu beachten sind. Das nicht regelbare Countdown-Signal ist auf dem iPad zwar etwas lauter, aber das Messen der Steakdicke erfolgt dort auch bei verkleinerter Darstellung nicht richtig, sondern funktioniert nur genau mit dem iPhone oder einem Lineal.
Vor dem Steak Master
Auch wenn die Bedienung recht einfach ist, sollte man den Ablauf mal „trocken“ üben, damit man beim Braten nicht suchen muss und sicher ist, welcher Schritt als Nächstes kommt. Dabei gibt es außerdem die Möglichkeit, bei allen Schritten auf die enthaltenen Zusatzinformationen zuzugreifen, die sich meistens hinter kurzen Fragen oder einem i-Symbol verbergen. Dort finden sich Erklärungen, warum die einzelnen Schritte wichtig und wie angegeben auszuführen sind. Weitere Tipps helfen bei der Auswahl des richtigen Materials und geben auch erfahrenen Hobbyköchen noch weitere Anregungen.
Vorab sollte man alles Nötige zum Braten bereitstellen, Beilagen und Saucen bereits vorbereiten und sich gegebenenfalls um Gäste und Tischdekoration kümmern, weil nach dem Start des Bratvorgangs keine Zeit mehr dafür verbleibt. Zudem ist es ratsam, das iPhone zum Schutz vor heißem Fett mit genügend Abstand zur Bratstelle zu positionieren, aber dennoch möglichst gut einsehbar. Zum Braten befolgt man nachstehend beschriebenen Ablauf.
Mit Steak Master in zehn Schritten zum perfekten Steak
- Das Steak davor
Gutes Steakfleisch ist das A und O, aber dafür muss jeder schon selbst sorgen. Bei der richtigen Zubereitung dürfen Sie jedoch getrost dem Tablett-PC vertrauen. - Herdeinstellung konfigurieren
Nach dem Start vom Steak Master klickt man auf Konfiguration und wählt anhand der Symbole die am besten zutreffende Einstellung der Herdplatte und bestätigt das dann mit OK. - Garmethode auswählen
Im ersten Schritt bestimmt man, ob das Steak komplett in der Pfanne gebraten oder dort nur angebraten und im Backofen sanft fertig gegart werden soll. - English oder Well done?
Entscheidend ist die anfängliche Festlegung des Gargrades per Schieberegler oder Antippen des passenden Bildes. Im Zweifelsfall ist etwa rosa/medium eine gute Wahl. - Steakdicke messen
Man klicke zuerst rechts auf den Pfeil neben Wie dick ist das Steak? Dann halt man das Steak hochkant neben das iPhone, schiebt das virtuelle Steak mit dem Finger zur tatsächlichen Dicke und bestätigt den Messwert schließlich mit OK.
- Letzte Vorbereitungen treffen
Vor der heißen Phase legt man Alufolie bereit, gibt Bratfett in die Pfanne und erhitzt dieses auf höchster Stufe. Parallel dazu quittiert man die Schritte in der App.
- Fleisch anbraten
Sobald das Steak in die heiße Pfanne gekommen ist, tippt man in der App auf Start. Nun heißt es nur noch, den kurzen Countdown abzuwarten und das Fleisch erst nach dem akustischen Signal zu wenden.
- Steak fertigbraten
Nach dem nächsten Signal stellt man die Herdplatte gemäß der Vorgabe kleiner und wartet erneut auf den nächsten Countdown zum Wenden des Fleisches. - Fleisch ruhen lassen
Nun nimmt man das das gebratene Steak nach dem Signal heraus, wickelt es rasch in die Alufolie ein und lässt es mindestens für die vorgegebene Zeit ohne Hitzezufuhr darin ruhen. - Lecker-Bissen
Ab der Fertigmeldung ist das Steak zum Genuss bereit. Man sollte es rasch auf vorgewärmten Tellern mit den gewünschten Beilagen servieren.
Guten App–etit für das Steak: Pfanne oder Backofen
Im Test überzeugten beide Bratvarianten der App Steak Master, wobei das Steak mit der Kombimethode aus Pfanne und Backofen noch saftiger wird, beim kompletten Braten in der Pfanne aber etwas herzhafter mit mehr Röstaromen verbleibt. Ideal erwies sich eine Eisenpfanne. Bei sehr schwerem Gusseisen muss man aber mit dem Gargrad aufpassen, weil dort noch länger große Resthitze verbleibt.
Andererseits sollte man bei einem T-Bone-Steak eher die Dicke am Knochen messen, weil das Fleisch nicht immer voll in der Pfanne anliegt und deshalb etwas langsamer gart. Gewürze sollten erst nach dem Anbraten zugegeben werden, auch wenn die App darauf nicht nochmals hinweist. Bei bestem Fleisch genügt aber auch etwas Fleur de sel nach dem Servieren und frisch gemahlener Pfeffer nach Belieben.
Bei den Beilagen darf es ruhig etwas kreativer zugehen. Neben klassischem Salat und den traditionellen Vorschlägen der App passen stets Ofenkartoffeln, Gratins oder auch diverse Bohnen. Auch eine selbstgemachte Mayonnaise kann das Highlight zum Steak werden. Und übrigens: Der Tablet-PC ist nicht wirklich als Tablett gedacht.