Nicht mehr funktionierende Links mögen weder die Leser noch Google. Richtig eingesetzt schafft der Broken Link Checker bequem Abhilfe.
Wer kennt das nicht, der Klick auf einen Link führt nicht zum erhofften Ergebnis, sondern landet im Leeren, an unerwarteter Stelle oder auf einer hübschen Fehlerseite 404. Völlig vermeiden lässt sich das Problem zwar nicht, aber es sollte die Ausnahme bleiben, damit die Leser der eigenen Webseite nicht genervt den Rücken kehren. Auf einer statischen Webseite kann man zwar die ausgehenden Links noch im Blick behalten, auf einem dynamisch wachsenden Blog wird das bald zur Überforderung. Hier hilft das beliebte kostenlose Plugin Broken Link Checker.
Nach der unkomplizierten Installation verrichtet es seine Dienste unauffällig im Hintergrund. Mit den Ergebnissen des Tools sollte man sich aber etwas genauer beschäftigen. Im Backend von WordPress unter Werkzeuge – Fehlerhafte Links stehen die vom Link Checker als fehlerhaft erkannten Links, deren Anzahl bereits im Menü als Vorschau zu sehen ist. Diesen Wert sollte man regelmäßig im Auge behalten und spätestens bei einer gesteigerten Anzahl die Ursachen suchen. Wichtig sind in der folgenden Übersicht vor allem die Bereiche Fehlerhaft sowie Umleitungen, auf die ich nun näher eingehe.
Fehlerhafte Links
Die Ursachen defekter Links können vielfältig sein. Die Spalte Status gibt einen Hinweis darauf. Hier findet man Angaben wie Zeitüberschreitung, 503 Service Unavailable, Server nicht gefunden, 500 Internal Server Error orange markiert oder 404 Not Found rot markiert. es empfiehlt sich, alle Warnungen manuell zu prüfen. Manche Links funktionieren dennoch und beruhen auf einer Fehleinschätzung des Plugins oder sie funktionieren wieder, weil es kurzfristig einen Ausfall oder Timeout gab.
Link temporär nicht verfügbar
Statusangaben in Orange weisen auf temporäre Probleme wie eine Zeitüberschreitung hin. Als ersten Schritt hält man den Mauszeiger über den betreffenden Eintrag und kann per Link Erneut überprüfen. Manche Problemfälle sind damit bereits erledigt. Wenn sich der Status nicht ändert, ruft man nun den betreffenden Link direkt auf. In vielen Fällen funktioniert er problemlos. Ursache der Fehleinschätzung des Plugins könnte sein, dass der Server der Zieladresse die Anfragen des Plugins ignoriert.
Zur Abhilfe kann man den betreffenden Link über den eingeblendeten Befehl Ausblenden. Dadurch wandert er in die Kategorie Ausgeblendete, die ganz oben im Menü erreichbar ist. Dort ist dieselbe Kontrolle und Behandlung wie für die fehlerhaften Links möglich. Später lässt sich solch ein Link sogar wieder in die normale Liste Einblenden. Vorteil ist, dass diese Links nicht mehr als Fehler angezeigt werden. Die Option Nicht fehlerhaft ist hingegen weniger zu empfehlen, weil damit die Kontrolle des Links beendet ist.
Link tatsächlich nicht mehr verfügbar
Statusangaben in Rot weisen auf dauerhaft defekte Links hin, die man ersetzen oder entfernen sollte. Das geht sogar direkt hier im Menü des Plugins und ohne den Blog-Beitrag zu öffnen und zu bearbeiten. Zunächst prüft man den betreffenden Link durch direkten Aufruf. Vielleicht hat sich die Zieladresse nur verschoben oder man kann auf die Homepage eines bisherigen Deeplinks verweisen.
Im eingeblendeten Menü des betreffenden Links helfen die Befehle Bearbeite URL sowie Link aufheben weiter. Im ersten Fall Bearbeite URL ändert man nun in den gezeigten Eingabefeldern den Text sowie die URL des Links und bestätigt das per Klick auf Aktualisieren. Diese Methode ist recht unkritisch, da im zugehörigen Blog-Beitrag auch künftig weiterhin ein passender Link zur Verfügung steht. Etwas schwieriger stellt sich die Situation mit der bequemen Funktion Link aufheben dar. Da der Text des betreffenden Blog-Beitrags an dieser Stelle vermutlich einen Link erwarten lässt, ist es sinnvoller, die Änderung im Blog-Beitrag vorzunehmen. In der rechten Spalte der Übersicht steht die Quelle des fehlerhaften Links und bietet dafür über das eingeblendete Menü die Möglichkeit, den Beitrag zu Bearbeiten.
Umleitungen im Broken Link Checker
Die Rubrik Umleitungen bleibt sicher häufig unbeachtet. Es lohnt sich allerdings, gelegentlich auch diesen Hinweisen genauer nachzugehen. Eine Umleitung bedeutet immer, dass der Link nicht mehr zur ursprünglich beabsichtigten Zieladresse führt. Ob das so beabsichtigt und richtig ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Aber Affiliate-Links darf man nicht ändern. Ebenso würde ich Links von Kommentaren nicht ändern.
Hinweis: Da geänderte URLs nicht immer richtig funktionieren, sollte man zuvor ein Backup des Blogs angefertigt haben und sich die bisherigen URLs notieren, um gegebenenfalls schnell wieder dahin wechseln zu können.
Eine unnötige Umleitung kostet Zeit
Oft betreffen Umleitungen nur Kleinigkeiten, wenn etwa eine URL von der Angabe mit „www“ auf eine URL ohne „www“ weitergeleitet wird. Dies ist zwar unproblematisch, kostet aber immer etwas Zeit. Besser ist es in vielen Fällen, direkt auf das endgültige Ziel zu verlinken.
Jetzt hält man den Mauszeiger über den betreffenden Eintrag bei den Umleitungen und klickt dann in der Spalte Status auf den eingeblendeten Link Details. Auf der linken Seite findet sich auch die Endgültige URL. Das weitere Vorgehen hängt nun vom neuen Linkziel ab.
Wenn sich die URLs etwa nur zwischen http und https unterscheiden, markiert man die endgültige URL und kopiert diese über das Kontextmenü oder per Tastenkombination [Strg]+[C] in die Zwischenablage. Nun folgt der Klick darüber auf Bearbeite URL, wo man mittels [Strg]+[V] das neue Ziel als URL einfügt und mit Aktualisieren bestätigt. Bei größeren Unterschieden der URLs sollte man zunächst separat das neue Ziel aufrufen und den Inhalt prüfen.
Nicht mehr der gewünschte Inhalt
In einigen Fällen verweisen Umleitungen auf andere Inhalte. Mitunter ist das ein passabler Kompromiss, um nicht in einen toten Link zu laufen. Auf jeden Fall sollte man aber kontrollieren, wohin der Link nun wirklich führt.
Erstes Beispiel: in meinem Blog-Artikel zur Maut in Ungarn verweise ich mit dem Link https://de-ematrica.autopalya.hu/ schon länger auf die deutsche Webseite der nationalen Mauterhebung Ungarn. Nach einer Änderung der Webseite wird mein Link nun weitergeleitet auf https://ematrica.nemzetiutdij.hu/. Diese ungarische Webseite bietet zwar weiterhin eine deutsche Version an, die ich aber nicht mehr direkt verlinken kann. Der Inhalt ist nun zwar zunächst anders, aber dennoch die richtige Stelle. Bevor eventuell die alte URL eingestellt wird, kann ich den Link aber auf die neue URL ändern.
Zweites Beispiel: im Blog-Artikel zur ungarischen Währung Forint verweise ich auf Informationen der ungarischen Nationalbank. Nach einer Änderung auf der dortigen Webseite wurden meine Links auf deren Homepage http://www.mnb.hu/ umgeleitet. Das ist zwar nicht falsch, aber nicht mein beabsichtigtes Ziel. Die gesuchten Informationen sind dort weiterhin vorhanden und befinden sich nun auf der Webseite http://www.mnb.hu/en/banknotes-and-coins/banknotes. In diesem Fall ist es besser, das Ziel neu zu recherchieren und die URL daraufhin anzupassen.
Fazit: Die Übersicht der Umleitungen im Broken Link Checker informiert darüber, wo sich etwas geändert hat. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob und welche neue URL sinnvoller sein kann.
Achtung: Affiliate-Links erfordern die Umleitung!
Wer Affiliate-Links nutzt und beispielsweise auf Artikel bei Amazon verweist, findet diese Links alle in der Liste der Umleitungen. Solche Links dürfen NICHT geändert werden, weil sonst die PartnerID herausfällt und keine Affiliate-Vergütungen mehr möglich sind. Diese Umleitung muss erhalten bleiben. Das betrifft ebenso alle Links über andere Werbenetzwerke oder direkte Verlinkungen wie zum Beispiel zu Booking. Zur besseren Übersicht kann man aber alle derartigen Links im Broken Link Checker ebenfalls Ausblenden.
Danke Peter!
Dein Artikel erinnert mich auch daran, dass der Broken Link Checker immer noch „nur“ auf der to do-Liste steht.